
Während der Durchgangsverkehr mit kommunalen Mitteln nur schwer reduziert werden kann, können die Verkehre, die in Glienicke ihren Ursprung/ihr Ziel (Anwohnerverkehr) haben, mit lokalen, von der Gemeinde beeinflussbaren Mitteln nach unserer festen Überzeugung reduziert werden. Und zwar durch attraktive Angebote, nicht durch Verbote und Straßensperrungen.

Die meisten Glienicker pendeln täglich zu ihrem Arbeitsplatz bzw. ihrer Ausbildungstätte nach Berlin und zurück. Dabei nutzen Sie wegen der unzureichenden ÖPNV-Anbindung des Ortes vorwiegend den eigenen Pkw – mindestens bis zum nächsten S-Bahnhof, oft auch direkt bis zum Arbeitsplatz in Berlin. Warum? Die Busanbindung Glienickes ist insbesondere außerhalb der Hauptverkehrszeiten mangelhaft. Gerade für im Einzelhandel oder im Schichtdienst Beschäftigte sind dann die entweder gar nicht mehr oder nur stündlich fahrenden Buslinien 107 und 809 keine Alternative zur Nutzung des eigenen Pkw. Busnutzer stehen außerdem auf dem Weg von/zum S-Bahnhof Hermsdorf regelmäßig auf der B96 im Stau. Fährt die S-Bahn in Hermsdorf ein, ist der Bus nach Glienicke oft schon weg, so dass gerade in den Abendstunden lange Wartezeiten programmiert sind oder gar kein Anschluss nach Glienicke mehr besteht. Der Kiezbus soll diese Probleme lösen:
• Wir wollen ihn zum S-Bahnhof Frohnau führen, um die staugeplagte B96 zu umgehen.
• Mit der Fahrtroute rund um den Sonnengarten erreicht der Bus die Teile Glienickes mit der höchsten Einwohnerdichte
• Der Bus ist nach unseren Berechnungen für ca. 60-70% der Glienicker mit einer Wegezeit von max. 5 Gehminuten erreichbar. Eine gute Auslastung ist damit eher gewährleistet als bei einer Abdeckung des gesamten Gemeindegebietes.
• Die kürzere, staufreie Fahrtroute nach Frohnau garantiert Anschlusssicherheit von/zur S-Bahn. Verspätungen können leichter aufgeholt werden.
• Der Bus bietet erstmals eine direkte Verbindung von Glienicke zu den Frohnauer Plätzen mit den dortigen vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten und Banken
• In Frohnau besteht Anschluss an die Buslinie 125 nach Tegel (Gorkistraße /Borsighallen/U-Bahnlinie 6)
Die Bustaktung sollte zeitgemäß sein. Damit meinen wir z.B. eine Anpassung an die veränderten Ladenöffnungszeiten, damit auch Beschäftigte des Einzelhandels an Samstagen wieder mit dem Bus von der Arbeit nach Hause kommen können – bislang mit dem 107er praktisch unmöglich. Und: Der Bus sollte mit dem AB-Ticket nutzbar sein. Denn dass Glienicke zum Tarifgebiet C gehört, ist nach unserer Auffassung das größte Ärgernis bei der Busnutzung zum S-Bahnhof. Der Mehrpreis von über 200 Euro pro Jahr ggü. der normalen AB-Monatskarte steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Wir schlagen deshalb vor, dass die Gemeindeverwaltung prüfen lässt, wieviel es die Gemeinde kosten, wenn uns der Verkehrsverbund „virtuell“ dem Tarifgebiet AB zuschlägt. Schließlich haben wir mit dem „Zukauf“ des 806er-Busses für eine ähnliche Art der ÖPNV-Förderung auch in der Vergangenheit viel Geld in die Hand genommen. Wir sind überzeugt, dass die GVT auch diesmal bereit ist, Geld für eine ÖPNV-Förderung als „Anschubfinanzierung“ in die Hand zu nehmen. Denn eigentlich ist der Kreis Oberhavel dafür zuständig. Fährt der Bus erst einmal gut gefüllt durch den Ort, wird man sich auch in Oranienburg dieses innovativen ÖPNV-Ansatzes nicht dauerhaft verschließen können (Jörg Rathmer.).
Den gesamten Antrag von CDU/FDP und GBL finden Sie hier:Link